Montag, 7. September 2015

Imperial Settlers - Test / Review


Veröffentlichungsdatum: Jahr 2015
Genre: Strategie
Alter: Ab 10 Jahre
Spieleranzahl: 1 - 4
Dauer: 45 - 90 Minuten


Siedeln ist bekanntlich ein immer reizvolles Thema. Mit Imperial Settlers brechen Siedler von vier großen Weltmächten auf um neues Land mit unzähligen Möglichkeiten zu entdecken. Sie errichten Gebäude, betreiben Landwirtschaft, sammeln fleißig Rohstoffe, investieren in Militär und expandieren massiv. Doch die Gefahr ist groß, dass sich Römer, Barbaren, Ägypter und Japaner sich beim Vergrößern der Ländereien in die Quere kommen. Schließlich ist es soweit und ein regelrechter Machtkampf bricht aus. Willkommen bei Imperial Settlers, wo pfiffiges siedeln angesagt ist, wie in den guten alten Zeiten beim Computerspiel "Die Siedler II".


Spielziel
Jener Spieler der nach 5 Runden die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das epische Spiel Imperial Settlers. 5 Runden klingt jetzt nicht besonders viel, doch durch die schier vielen Möglichkeiten wird getüftelt und gefeilt um ja keine Rohstoffe zu verschwenden und das Maximum herauszuholen.

Vorbereitung
Jedes Volk erhält seine individuellen Völkerkarten und die allgemeinen Karten werden als Nachziehstapel bereitgelegt. Jeder Spieler bekommt eine Völkertafel. Sehr schön: Jedes Volk hat eine individuelle Fähigkeit. So dürfen die Ägypter, die bekannt für ihren enormen Reichtum sind, beliebig viel Gold lagern. Während die Römer, ein äußerst kriegerisches Volk, beliebig viele Schwerter lagern dürfen. Japaner bevorzugen Essen und die Barbaren haben die exklusive Fähigkeit Arbeiter zu horten. Der Wertungsplan wird in die Tischmitte gelegt und die Völkerplättchen auf den Wertungsplan 0 gesetzt. Sie symbolisieren die Siegpunkte. Ein Rundenzählerplättchen wird auf die Runde 1 platziert. Jeder Spieler erhält 2 Karten vom allgemeinen Stapel und 2 eigene Völkerkarten. 


Zum Spiel
Gespielt wird über 5 Runden und jede Runde besteht aus 4 Phasen. 1. Kartenphase: Jeder Spieler erhält eine neue Völkerkarte und zusätzlich bekommt jeder Spieler im Auswahlsverfahren 2 allgemeine Karten. Karten kann man unbegrenzt auf der Hand halten. Schöne Sache, jedoch werden die Karten immer rar sein, da man ständig versucht die Karten an die Völkertafel anzulegen. 

2. Ertragsphase: In der Ertragsphase erhält der Spieler die Waren von der eigenen Völkertafel, sowie Waren von abgeschlossenen Handelsabkommen und Waren von den diversen Produktionsorten.

3. Aktionsphase: Die wohl bedeutendste Phase im Spiel! Es wird jeweils abwechselnd eine Aktion durchgeführt. Hier werden Orte gebaut. Es werden die Baukosten bezahlt und die Orte entsprechend angelegt (Produktion / Fähigkeit / Aktion). Völkerorte verlangen zudem ein Abwurf von einem Völkerort oder allgemeinen Ort eurer Wahl. Vielleicht ist die Entscheidung leichter, wenn ein Ort vernichtet wurde, denn auch ein Fundament kann man ablegen. -) Für das Errichten mancher Orte gibt es eine Bauprämie, die sofort und einmalig ausgeschüttet wird. Zudem bekommt ihr die produzierte Ware gleich ausbezahlt. Eine weitere Möglichkeit ist ein "Handelsabkommen treffen". Dazu verwendet ihr 1 Völkerkarte aus der Hand, bezahlt ein Essen und legt sie unter die Völkertafel. Man bekommt sofort die abgebildete Ware, sowie den Rohstoff bei jeder Ertragsphase. 

Sehr fies ist das "Zerstören". Man kann einen beliebigen Mitspieler wählen und mit Hilfe 1 Zerstörungsplättchen einen allgemeinen Ort zerstören. Völkerorte können nicht zerstört werden. Eine Ausnahme ist das Volk der Japaner. Der zerstörte Ort wird zum Fundament und der Angreifer erhält aus dem allgemeinen Vorrat die Waren, die im Zerstörungsfeld des Ortes angegeben sind. Auch der Besiegte erhält ein Trostpflaster in Form von einem Holz. Ein Ort kann mit Hilfe von einem Schild geschützt werden. Dadurch benötigt der Angreifer 2 Zerstörungsplättchen. Äußerst genial: Man kann aus seiner eignen Hand eine allgemeine Karte zerstören und sich die Waren aus dem allgemeinen Vorrat nehmen. Eine weitere Möglichkeit ist es Aktionsorte mit Hilfe von Arbeitern oder anderen Waren zu aktivieren um so beispielsweise Waren oder Siegespunkte zu erhalten. Zudem können fiese und mächtige Aktionen gegen andere Spieler durchgeführt werden. Schließlich kann man 2 Arbeiter gegen 1 beliebigen Rohstoff tauschen. 

4. Aufräumphase: In der Aufräumphase dürft ihr die Lagerfähigkeit des gewählten Volkes nutzen, um Waren in die nächste Runde mitzunehmen. Alle anderen Waren werden vom Spielfeld in den allgemeinen Vorrat zurückgegeben. 

Am Ende der 5 Runde werden die Siegpunkte von den allgemeine Orte und Völkerorte zu den gesammelten Siegpunkten addiert. Es gewinnt jener Spieler mit den meisten Siegpunkten. 

Fazit:
Imperial Settlers spielt sich wie aus einem Guss und man wird schon zu Beginn einer Partie völlig in den Bann gezogen. Ständig muss man seine Strategie anpassen, wenn etwas Unvorhersehbares passiert. Jedes der 4 Völker spielt sich anders, jedoch ist die Mischung und die Ausgeglichenheit genial! Waren übrig zulassen geht gar nicht, denn das wäre pure Verschwendung! Irgendwie lässt sich immer wieder noch eine Aktion finden. Je mehr Karten auf der Hand sind, desto besser! Imperial Settlers ist ein Spiel das richtiges Suchpotential hat und für viele Spielabende begeistern wird! Als Zugabe gibt es einen unterhaltsamen Solomodus. Glücklicherweise ist schon die eine oder andere Erweiterung für Imperial Settlers angekündigt. Ein wahrer Hit!

Wertung: 10/10