Freitag, 1. August 2025

Superman (2025) - Filmkritik


Kinostart: Juli 2025
Genre: Fantasy, Action, Abenteuer
Darsteller: Frank Grillo, Nicholas Hoult, Rachel Brosnahan, Isabela Merced, David Corenswet, Nathan Fillion, Milly Alcock
Regie: James Gunn
Filmdauer: 2h 10 Minuten

Metropolis lebt – aber anders als wir es kannten. Mit Superman (2025) wagt sich Regisseur James Gunn an das ikonischste Symbol der Comic-Welt. Herausgekommen ist ein ungewöhnlich reifer und gefühlvoller Superheldenfilm, der bewusst mit Erwartungen bricht und gleichzeitig neue Hoffnung für das kriselnde DC-Universum gibt.

David Corenswet, bislang vor allem aus Serienformaten bekannt, schlüpft in die Rolle des Clark Kent – und macht sie sich auf bemerkenswerte Weise zu eigen. Gunn verzichtet dabei auf die pompösen Zerstörungsorgien früherer Blockbuster und konzentriert sich auf das, was Superman eigentlich ausmacht: seine Menschlichkeit.



Ein Held mit Gewissen

Die Handlung folgt dem jungen Clark von seiner Kindheit in Smallville bis hin zu seinem Doppelleben als Reporter beim Daily Planet und Retter in Not. Doch dieser Superman fliegt nicht mit Leichtigkeit über die Welt hinweg – er zweifelt, ringt mit sich selbst, hinterfragt seine Rolle. „Kann man heute überhaupt noch ein Symbol des Guten sein?“ Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch den Film.

Corenswets Darstellung ist sensibel und zurückhaltend. Er gibt Superman eine stille Würde, eine Art moralische Schwere, die aber nie ins Pathetische abgleitet. Rachel Brosnahan als Lois Lane überzeugt ebenfalls auf ganzer Linie: Ihr Journalismus ist scharf, ihr Herz groß – und ihre Chemie mit Corenswet elektrisiert ohne Kitsch.



Bedrohung durch Ideen, nicht durch Monster

Als Antagonist tritt Nicholas Hoult in der Rolle des Lex Luthor auf – unterkühlt, intellektuell, manipulativ. Er verzichtet auf überzeichnete Bösartigkeit und ist gerade deshalb beunruhigend. Seine Waffe ist nicht rohe Gewalt, sondern die gezielte Untergrabung von Vertrauen in Superman. Eine interessante und aktuelle Wahl.

Die Action bleibt dabei vergleichsweise zurückhaltend – das Augenmerk liegt klar auf innerer Entwicklung. Trotzdem mangelt es nicht an Spannung: Die Konflikte, die sich aus Ideologien, Loyalitäten und Verantwortungsfragen ergeben, treiben den Film mit Wucht voran.

Stilistisch geerdet, musikalisch erhaben

Visuell schlägt Gunn einen reduzierten Ton an. Statt greller Farbpalette dominieren gedeckte Töne und klare Bildsprache. Die Kamera verweilt häufig auf Gesichtern, Stimmungen, Augenblicken – statt auf Explosionen. Der Soundtrack von John Murphy unterstützt dies meisterhaft: Klassische Superman-Motive mischen sich mit neuen Themen, melancholisch, aber nie schwer.

Fazit: Superman mit Herz und Hirn

Mit Superman (2025) gelingt James Gunn ein bemerkenswerter Neustart – nicht nur für die Figur, sondern für das Genre insgesamt. Der Film ist weniger Spektakel als Charakterstudie, weniger Mythos als Mensch. Und genau darin liegt seine Stärke. Superman ist zurück – und er war selten so glaubwürdig wie heute und das wenn man möchte in 3D!

Wertung: 9 / 10