Rummikub hat seinen neuen Meister gefunden: Mathé Lechner, der ungarische Staatsmeister mit österreichischen Wurzeln, gewann vergangenes Wochenende souverän die Weltmeisterschaft in Danzig, Polen. Damit ließ er insgesamt 31 Länderchampions hinter sich. Das große Finale fand im Artushof, der früheren Börse Danzigs, zwischen Taiwan, Frankreich, Israel und Ungarn statt. Mit drei von vier gewonnenen Finalrunden erreichte der erst 18-Jährige, der in Melk in die Schule ging und zweisprachig aufwuchs, den stolzen ersten Platz. Die nächste Rummikub-WM findet in drei Jahren statt.
Genial einfaches Spielprinzip
Rummikub ist mittlerweile mehr als 70 Jahre alt und begeistert nach wie vor die Massen. Es ist das Spiel des großen Taktierens, Kombinierens und „Manipulierens“. Das Spielprinzip ist einfach und dem bekannten Kartenspiel Rummy (Jolly) eng nachempfunden: Jeder Spielende versucht am schnellsten seine 14 Steine, bunt gemischt mit Werten von 1 bis 13, los zu werden. Dazu werden Zahlenreihen oder Gruppen gleicher Zahlenwerte ablegt. Um ins Spiel zu kommen, müssen Steine mit einem Mindest-Gesamtpunktewert von 30 abgelegt werden; danach darf man alle am Spieltisch offen liegenden Steine fürs „Manipulieren“ nutzen. Wer keine Steine ablegen kann, muss sich einen neuen aus dem Vorrat nehmen. Zwei Joker erhöhen noch zusätzlich die Spannung.
Die Geschichte eines Welthits
Die Geschichte des Spieles führt zurück in das Rumänien der 1930er-Jahre. Dort lebte der Kaufmann Ephraim Hertzano, der ursprünglich Zahnbürsten, Kämme und Kosmetikartikel herstellte. Spielkarten waren unter dem kommunistischen Regime verboten. Also umging dies der findige Hertzano, indem er sein Rummy-Spiel einfach mit Spielsteinen herstellte, die verschiedenfarbige Zahlen anstelle der Bildkarten trugen. Später emigrierte Hertzano nach Israel und produzierte dort ab 1950 sein Spiel in Handarbeit. Der große Durchbruch gelang Rummikub 1977, als das Spiel im amerikanischen TV vom legendären Johnny Carson präsentiert wurde und noch im selben Jahr zum meistverkauften Spiel in den USA aufstieg. 1980 wurde Rummikub zum Spiel des Jahres gewählt, zahlreiche weitere Auszeichnungen folgten. Natürlich kann man Rummikub auch online spielen: Mehr als 10 Millionen Downloads machen das Spiel auch in der digitalen Welt zu einem Hit.
Produzent und Lizenzinhaber von Rummikub ist die 1978 von Micha und Mariana, den beiden Kindern Hertzanos, gegründete Firma Lemada Light Industries Ltd. In Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei wird Rummikub exklusiv von Piatnik vertrieben. Neben der Classic-Version gibt es aktuell 8 weitere Editionen für unterschiedliche Geschmäcker im Piatnik-Sortiment. Eines gilt aber gemäß dem Grundgedanken des Spiele-Erfinders für jede Version: „Rummikub brings people together“. Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass das Spiel immer und überall und ohne Sprachbarrieren spielbar ist.