Nach dem Kauf durch die Ravensburger Gruppe will BRIO nun auch in Österreich voll durchstarten. Der schwedische Spielwarenhersteller, der seit 60 Jahren für seine Holzeisenbahnen bekannt ist, setzt dabei vor allem auf die enge Zusammenarbeit mit dem Fachhandel, eine Erweiterung des klassischen Sortiments und geschlechtsneutrales Spielzeug.
Seit die BRIO AB Ende 2014 von der Ravensburger AG übernommen wurde, haben sich Umsatz und Bekanntheitsgrad von BRIO in Deutschland prächtig entwickelt – mehr als zwei Drittel aller Deutschen kennen die Marke BRIO. In Österreich, wo BRIO seit 2016 von der Ravensburger Ges.m.b.H. vertrieben wird, soll es ebenfalls weiter aufwärts gehen. „Derzeit liegt der Marktanteil von BRIO im Bereich Holzeisenbahn bei rund 60 Prozent. Damit sind wir in Österreich Marktführer, haben aber noch Luft nach oben“, erklärt Geschäftsführer Hermann Otten im Rahmen eines Pressegesprächs am 20. Oktober in Wien.
Enge Zusammenarbeit mit dem Handel
In Österreich zeichnet sich für das Übergangsjahr 2016 bereits ein leichtes Wachstum zum Vorjahr ab, das im nächsten Jahr durch die Nutzung des bestehenden Ravensburger Vertriebsnetzes weiter ausbaut werden soll. „Wir wollen Synergien durch die stabile und breite Distribution im traditionellen Spielwarenhandel erzielen und bei den Handelspartnern mit intensiver Betreuung und aktiver Unterstützung am POS punkten“, erläutert Otten die Strategie. Zusätzlich sollen neue Kundenschichten durch Sonderaktions-partner angesprochen und langfristig an die Marke gebunden werden.
Mehr als nur Eisenbahn
In Richtung Konsumenten setzt BRIO vor allem auf einen gezielten Mix aus Klassikern und die laufende Investition in Neuheiten: Das Sortiment umfasst den hierzulande bestens bekannten Holzeisenbahnbereich mit bewährten Produkten wie der Lok „Rote Lola“, der mittlerweile in der „BRIO World“ um zahlreiche Themensets von der Feuerwehr bis zu den Waldarbeitern erweitert wurde. In Österreich noch weniger stark vertreten ist BRIO dagegen mit Produkten aus dem Kleinkindbereich, aus dem etwa der bekannte Clown stammt, oder den lebensechten Puppenwagen und Holz-Backöfen.
Neuland betritt man mit den seit September erhältlichen charakterbasierten Spielwelten der „BRIO Village“, die auch abseits der Schiene zum kreativen Spiel einladen. „Die Holzeisenbahn ist und bleibt unser Herzstück, aber die BRIO World ist heute viel mehr als nur Eisenbahn“, so Otten.
Vorreiter in Sachen Rollenverständnis
Die schwedische Spielzeugmarke, die im Jahr 1884 gegründet wurde, setzt auf innovatives, hochwertiges und design-orientiertes Spielzeug ebenso wie auf globale Verantwortung: Die Produkte entsprechen höchsten Sicherheitsstandards, alle Holzelemente sind darüber hinaus FSC-zertifiziert und stammen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Die Produkte sollen gleichzeitig die Kreativität und Phantasie der Kinder anregen – und das ganz bewusst jenseits der Geschlechtergrenzen. Aus diesem Grund wurde das Village-Spielkonzept so entworfen, dass zwischen Mädchen und Buben kein Unterschied gemacht wird.
Dass man dieses Thema in Schweden ernst nimmt, zeigt auch die Vergabe des heurigen BRIO-Preises für die englische Kampagne „Let Toys Be Toys“: Die Initiative, die Einzelhändler und Spielwarenhersteller davon überzeugen will, eine Kategorisierung des Spielzeugs nach Geschlecht zu stoppen, wurde im Jahr 2012 von engagierten Eltern gestartet und setzte in England einen Umdenkprozess in Gang.
Integration moderner Technologien
Innovative Wege geht man auch bei der Einbindung neuer Technologien: So lässt sich die soeben neu herausgebrachte Batterielok „Blauer Oskar“ mittels App von einem beliebigen Tablet aus steuern. Zusätzlich wird eine Spiele-App für die Jüngsten angeboten, die Unterhaltung und Förderung für Kinder von 3 bis 6 Jahren kombiniert und für Tablets und Smartphones erhältlich ist.