Samstag, 1. Juni 2024

Österreichische Post überreicht „Spielkarten-Briefmarken“ zum Jubiläum


Anlässlich des 200-jährigen Piatnik-Jubiläums gratuliert die Österreichische Post mit vier ganz speziellen Sonderbriefmarken. Der Clou: Die Post hat dafür eigene Kartensets produziert, deren Ass jeweils eine Briefmarke mit einer Nominale von 4,50 Euro enthält. Die Briefmarkenblöcke sehen nicht nur aus wie Piatnik-Schnapskarten, sie können auch als solche verwendet werden. Diese „Spielkarten-Briefmarken“ wurden nun von Patricia Liebermann, Leiterin Philatelie, Österreichische Post AG, und Piatnik-Geschäftsführer Mag. Dieter Strehl, im Rahmen der 200-Jahr-Feierlichkeiten erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.





Jeder Briefmarkenblock ist Teil eines Sets mit vier weiteren Spielkarten der jeweiligen Farbe, also neben dem Ass auch Zehner, König, Dame und Bube. Die Sets in allen vier Farben ergeben ein komplettes Kartenspiel mit zwanzig Spielkarten. Diese „Spielkarten-Briefmarken“ sind im klassischen Design französischer Spielkarten gehalten. Ein Jockey auf einem Pferd erinnert an das Firmenlogo von Piatnik. Alle vier Sonderbriefmarke erscheinen jeweils in einer Auflage von 110.000 Stück, ein Farbset kostet 4,99 Euro. „Wir freuen uns sehr über diese außergewöhnlichen Briefmarken und werden sie in Ehren halten“, betont Strehl, Ururenkel des Firmengründers.

                                       

200 Jahre Piatnik
Die Geschichte beginnt am 14. Mai 1824 um 10 Uhr vormittags mit der Gründung einer Kartenmalerei in der Wiener Kaiserstraße im 7. Bezirk durch Anton Moser. Die Geschäfte liefen gut, sodass er schon bald einen Gesellen namens Ferdinand Piatnik beschäftigte. Dieser übernahm nach dem Tod Mosers den Betrieb und heiratete – wie damals üblich – seine Witwe. Das Unternehmen wurde in „Ferdinand Piatnik in Wien“ umbenannt. Der talentierte Geschäftsmann entwickelte sehr schnell seine ganz spezielle Art von Spielkartenmotiven, wie etwa die „Doppeldeutschen“ oder auch heute noch bekannte Rummykarten-Motive. Es dauerte nicht lange, bis Piatnik zum Inbegriff des Kartenspiels wurde. „Heiliger Piatnik, schau oba“, hört man heute noch in so manchem Wiener Kaffeehaus. Ferdinand Piatnik gab seine Leidenschaft für Spielkarten an seine Söhne weiter, die insbesondere die technologischen Möglichkeiten der damaligen Zeit nutzten und über die Ländergrenzen hinweg erfolgreich waren. Sie stellten 1891 auf moderne Industrieproduktion um, bezogen das heutige Betriebsgelände in der Wiener Hütteldorfer Straße und entwickelten das Logo mit dem charismatischen Reiter und seinem Pferd darauf. Alles lief gut, doch dann kam der Krieg. Sämtliche Fabriken außerhalb Österreichs gingen verloren, sodass das Unternehmen 1945 nahezu von vorne beginnen musste.

1956 produzierte der bisher klassische Spielkartenhersteller erstmals Brettspiele wie Halma oder Schach. Später wagte man sich an eigene Spieletitel heran. Weitere zehn Jahre später erweiterten Puzzles das Piatnik-Sortiment. Heute werden Produkte aus dem Hause Piatnik in über 70 Länder dieser Welt verkauft, jährlich gehen rund 25 Millionen Spielkartenpakete, 3 Millionen Spiele und 1 Million Puzzles über die Ladentische. Das traditionsbewusste Familienunternehmen beschäftigt derzeit 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Unternehmenssitz in der Wiener Hütteldorfer Straße. Der Großteil der Produkte wird nach wie vor in Wien produziert - eine Besonderheit in der Spielwarenbranche -, unter Einhaltung hoher ökologischer Standards.

Jubiläumsprodukte
Um der Geschichte Rechnung zu tragen, gibt es im aktuellen Jubiläumsjahr spezielle Produkte, die Bezug zur Vergangenheit nehmen. Ein besonderes Schmankerl ist das 1.000-teilige Puzzle, das Wien zur Zeit der Firmengründung zeigt und allerlei interessante Details zur damaligen Aufteilung der Stadt offenbart. Und im Brettspielbereich sorgt „Crime Scene Vienna 1824“ für Nervenkitzel. Darin wird Wien zum Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens gemacht, das es gemeinsam aufzuklären gilt.