Samstag, 21. Februar 2015

The Order: 1886 - Test / Review

The Order: 1886 befördert den Spieler ins neo-viktorianische London und nicht wie vermutet in eine Open-World, sondern in einer schlauchförmige Umgebung, also einer vorgegebene Route. Klar dadurch hat der Spieler eingeschränkte Entdeckungsmöglichkeiten und Freiheiten, jedoch kann man dies hervorragend nutzen dem Spiel eine cineastische Geschichte zu verpassen. Mit dem Goodie, dass das Spiel um ein vielfaches Länger dauert als ein Kinofilm und der Spieler quasi mitten im Geschehen ist, agieren muss und bei einer langsamen Reaktion, die Konsequenzen präsentiert bekommt. The Order: 1886 ist ein Exklusivtitel für die PlayStation 4. Die Entwickler zum Spiel sind keine geringeren als Ready At Dawn, die für zahlreiche God of War Teile verantwortlich sind. Gut, diesmal geht man einen anderen Weg, eine Umsetzung in der Third Person Ansicht, aber nicht minder brutal, wie man gleich in der Anfangsszene sehen kann.



Ein mysteriöser Ritterorden 
Um das 7./8. Jahrhundert mutierte eine Gruppe von Menschen aufgrund eines Gendefekts zu „Halbblütern“. Seit dieser Zeit tobt zwischen diesen Wehrwolf-ähnlichen Wesen und den Menschen ein unerbittlicher Überlebenskampf. Um den Feind zu bekämpfen, formte König Artus einen elitären Ritterorden. Das geheimnisvolle Elixier namens „Schwarzwasser“ verleiht den Ordensrittern seit jeher Kraft und verlängert ihr irdisches Dasein. Über Jahrhunderte setzt sich der Orden gegen seinen übermenschlichen Gegner zur Wehr. Durch den Anbruch der Industriellen Revolution sind nun fortschrittliche Technologien verfügbar, die dem Orden Vorteile verschaffen und ihm dabei helfen, den Einfluss sowohl alter als auch neuer Gegner in Grenzen zu halten. Inmitten der alternativen Geschichtsschreibung bleibt der Orden ein zentrales Instrument des britischen Königsreichs. Einerseits im immer fortwährenden Kampf gegen die Halbblüter-Population. Andererseits muss der Orden die Interessen der Monarchie gegen die stetig aufkeimende Bedrohung durch die Rebellionen verteidigen. 

Als Spieler übernehmt ihr den Part von Sir Galahad, unterstützt von drei weiteren Ordensmitgliedern: Isabeau D’Argyll („Lady Igraine“), Marquis de Lafayette oder Sebastian Malory („Sir Percival“), die keine geringere Aufgabe haben als die Welt zu retten! Jeder Charakter wirkt real und glaubwürdig. Das Zusammenspiel klappt hervorragend. Meistens ist Sir Galahad mit einem der drei Personen unterwegs und dabei lassen die ständigen gescripteten Szenen keine Wünsche offen. Das Spiel wechselt sehr häufig das Setup. Imposant sind die Dächer von London. So frisch und unverbraucht! 

In einem anderen Kapitel seilt ihr euch von einem Zeppelin ab und müsst ins Cockpit gelangen, völlig unauffällig natürlich! Schier die dargestellte Größe des Zeppelins ist imposant. Gekonnt wechseln sich Kampfszenen mit ruhigen Szenen ab. Manchmal werden auch Schleichszenen in die Geschichte eingebaut. Gut, wobei das meucheln der Gegner nicht ganz so leise verläuft. Bei den vielen Actionszenen ist man gut daran in Deckung zu gehen und danach gezielt von dieser Position, denn Angriff zu starten. Wird Sir Galahad zu stark verletzt, kann er nur noch am Boden kriechen und nur mehr das Schwarzwasser kann sein Ableben verhindern. Sehr schön und dramatisch dargestellt! Dank des Erfinder Nikolaus Tesla warten auf dem Spieler veränderte und neuartige futuristischen Waffen wie der Duell-Revolver, die Scharfschützenflinte, das dreiläufige Schrotgewehr, die Bogenkanone oder das Thermit-Gewehr, die allesamt über eine Sekundärfunktion verfügen.



Wer jetzt glaubt, man kann sich so agil bewegen wie in Uncharted, der irrt. Die Kletteraktionen sind per Tastenaktion vorgegen und sind gescriptet. In Quicktime-Events müssen vorgegebene Tasten gedrückt werden. Ist die Reaktion zu langsam, werden die Konsequenzen gezogen. Nebenquests gibt es keine, jedoch können Bücher gesammelt und Gegenstände untersucht werden. Auswirkung auf die Story hat es jedoch nicht.



Fazit:
The Order: 1886 versteht es fantastisch eine wunderschöne Story zu erzählen. Immer wieder wird gekonnt der Spannungsbogen aufgebaut. Es gibt im gesamten Spiel keine Abnutzungserscheinungen, da die Locations ständig wechseln und die einzelnen Kapiteln nie zu lange erscheinen. The Order ist ein grafischer Leckerbissen, untermalt mit einer tollen Soundkulisse! Eine spielbare Filmumsetzung, wo der Spieler dennoch Einschränkungen in Kauf nehmen muss! 

Wertung: 8 / 10








Pro:

+ viktorianisches Szenario
+ spannende Story
+ traumhafte Grafik
+ Sehr gute gescriptete Szenen
+ Zusammenspiel der Dialoge
+ Filmreife Inszenierung

Contra:
- eingeschränkte Freiheiten