Donnerstag, 5. August 2021

Nahschuss – Kritik / Review



Kinostart in Österreich: 13. AUGUST 2021

Regie/Drehbuch: Franziska Stünkel
Besetzung: Lars Eidinger, Luise Heyer, Devid Striesow, Paula Kalenberg,
Victoria Trauttmansdorff, Peter Benedict, Moritz Jahn, Peter Lohmeyer
Genre: Drama, Biografie
Filmlänge: 116 Min.


Es hat alles so gut angefangen. Der junge Franz hat es geschafft und das Studium erfolgreich abgeschlossen. Er gilt als Hoffnungsträger und das sollte auch alsbald in Erfüllung gehen. Im Flugzeug wurde er gebeten auszusteigen, denn er sollte einen lukrativen Job im Namen der Wissenschaft übernehmen. Außerdem bekam er und seine Freundin Corina eine für die damalige Zeit eine wunderschöne Wohnung, die perfekt ausgestattet ist. Luxus pur also – doch was man nicht außeracht lassen sollte: Sie befinden sich in der DDR! Damit besteht nur eine eingeschränkte Freiheit, denn so ziemlich jeder bespitzelt jeden.

 


Den Job sollte Franz nicht gleich bekommen, sondern für das Außenministerium arbeiten. Das klingt ja vorerst sehr gut, doch es kommt alles ein wenig anders als man denkt. Eigentlich genauer gesagt ist die DDR ein ziemlich düsteres Zeitalter und das offenbart Nahschuss perfekt. Die Menschen sind gefangen und Ziel ist es ja nicht aufzufallen, denn sonst könnte etwas passieren. Die Hochzeit verläuft mit Corina gespielt von Luise Heyer einfach nur hervorragen, doch es waren keine Freunde da, sondern nur fremde Leute die sich zu freuen schienen. Aja natürlich waren die Eltern dabei, die das eher nur mal so hinnahmen. Das sollte sich aber ändern, denn wenn eine Operation naht die man nur bekommt, wenn man gute Beziehungen hat, dann ist man dankbar, wenn man zu den Oberen gehört.

 


Doch der Preis ist hoch, den Franz ertragen muss. Vor allem wen er ein ehrlicher Mensch ist und so gar keine Bespitzelungen mag. Doch es steht sein Vorgesetzter Dirk sein Mentor zur Seite der für ihn da ist, aber zusehend gerät das Ganze aus den Fugen und auch Dirk setzt Franz unter Druck. Der Geheimdienst liegt ihm ganz und gar nicht, vor allem die vielen falschen Informationen die verbreitet werden sind ein graus und so brennen ihm die Sicherungen durch und verfällt zu nehmenst den Alkohol um es zu ertragen zu können. Der Überlebenskampf von Franz beginnt gegen das strittige DDR System.

 


Angelehnt ist die Geschichte an das Leben des Dr. Werner Teske, der 1981 als letzter Mensch in der DDR zum Tode verurteilt wurde. Insgesamt wurden mehr als 150 Menschen hingerichtet. Eine Zeit, wo man nur ungern zurückblickt.


 

Fazit:

Ein ziemlich beklemmender Film der unter die Haut geht und zugleich packend ist, wobei man schon erahnen kann, das es kein gutes Ende nehmen wird. Eine erschreckende Zeit und Nahschuss gewehrt einen Einblick, wie man ihn sonst noch nicht bekommen hat. Der Film hat es erreicht, das einem der  Atem stockt – einfach sehenswert!


Wertung: 9 / 10