Sonntag, 12. April 2015

Ori and the Blind Forest - Review / Test



Erscheinungsdatum: März 2015
Genre: Jump´n Run
Plattform: XBOX One, PC, XBOX 360 folgt

Indie Games freuen sich größter Beliebtheit. Doch einen Blick auf Ori and the Blind Forest geworfen, ist der Eindruck, dass es gar nicht so nach "Indie" aussieht. Vielmehr ist es ein großer Event, eine Perle, die sich nicht vor AAA-Titeln versteckt muss. Für Microsoft wahrlich ein Glücksfall, denn das österreichische Moon Studio ist seit dem Jahr 2011 für Microsoft tätig. Ja, so lange hat die Entwicklung letztendlich gedauert! Da werden doch Erinnerungen an Blizzard wach, lange Entwicklungszeit, aber letztendlich ein tolles Spielerlebnis, das seines Gleichen sucht. Das Ergebnis von Ori and the Blind Forest kann sich wahrlich sehen lassen -). Tauche ein in eine Welt voll Harmonie, Gefahren und einer Grafik an der man sich nicht satt sehen kann!


Es beginnt äußerst mysteriös. Kurze Zeit herrscht Sonnenschein und eine freundliche, ja gar heitere Stimmung. Doch ein riesiger Vogel zerstört die phantasievolle Welt. Es schwindet das Licht, die Pflanzen verdorren und die Seen trocknen aus. Auch die Freundin von Ori stirbt und das katzenartige Wesen ist auf sich alleine gestellt. Doch das kann es nicht gewesen sein, denkt sich Ori und beginnt die Welt zu erforschen. Anfangs vielleicht noch ein wenig unbeholfen, doch im Laufe des Spieles wird kräftig in Fähigkeitspunkte investiert, sodass mit der Zeit Ori immer besser in Schwung kommt. 

Ori and the Blind Forest ist ein stimmungsvolles 2D Jump´n Run, mit einer schönen Übersichtskarte, die eine gute Orientierung bietet. Ori ist auch nicht alleine, sondern wird alsbald von einer leuchtenden Fee begleitet, die ihn in so mancher brenzligen Situation unterstützt. Es darf mit Blitzen um sich geschossen werden, um die liebevoll dargestellten Widersacher zu bekämpfen. Am Anfang sind sie noch relativ leicht zu besiegen, doch das ändert sich ungefähr ab der Mitte des Spiels. Deswegen sollte regelmäßig der Fähigkeitsbaum begutachtet werden und mit den erhaltenen Punkte in neue Fähigkeiten investiert werden. Dies ist auch sinnvoll, denn so kann man nur mit eine Dreifachspruch so manche Orte erreichen. Auch im Wasser lebt es sich eher beschwerlich, wenn Ori immer und immer wieder auftauchen muss, um Luft zu schnappen. Die Fähigkeit "Keine Luft mehr unter Wasser" bewahrt Ori vor dem Auftauchen. 



Noch wichtiger ist es die Lebenspunkte auf der Karte zu finden, denn je mehr Ori besitzt, desto öfter kann er von Gegnern getroffen werden. Stacheln spielen dadurch, auch nur mehr eine untergeordnete Rolle als Gefahrenquelle. Ori and the Blind Forest ist voller Ideen. So können die Schüsse der Gegner dazu verwendet werden, sich weiter vorzukatapultieren. Traumhaft umgesetzt! Ori bewegt sich sanft durch die Welt. Man glaubt es kaum, dass es sich um eine Ingame-Grafik handelt. Die Vegetation bewegt sich und überall ist Leben! Ori kann klettern und springen auf Ebenen die sonst keiner erreichen würde. Die Steuerung ist simpel und dennoch genial, zudem immer wieder neue Moves hinzukommen. Die Welten sind abwechslungsreich und die eingebauten Rätseln teilweise sehr knackig, aber alle mit logischen Verstand zu bewältigen. Einziges kleines Manko: Ori and the Blind Forest kann nicht zu zweit gespielt werden, sondern ist ein reines Singelplayerspiel. Schade eigentlich, doch das tut dem Spiel keinen Abbruch. 





Fazit:
Wer ein märchenhaftes, wunderschönes und fabelhaftes Jump´n Run erleben möchte, ist mit Ori and the Blind Forest an der richtigen Stelle. Es passt einfach alles. Das Gameplay ist genial. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht frustrierend. Dadurch das an jeder Stelle gespeichert werden kann, kommt nie der Moment auf: "Nein, das schaffe ich nicht!" Ori and the Blind Forest spricht dennoch ein älteres Publikum an. Für Kinder ist der Schwierigkeitsgrad definitiv zu hoch. Die Grafik sucht ihres gleichen. Ja, man hätte sie direkt in einen Zeichentrickfilm einbauen können. Die Musik ist stimmungsvoll und passt gut zum Spiel. Ori and the Blind Forest ein Überraschungshit im Jahr 2015 und das von einem österreichischen Entwicklerteam. Gratulation!

Wertung: 10 / 10