Mittwoch, 16. November 2016

Die Weltraum-Abenteuer von Mark Brandis als Comic



Die Weltraum-Abenteuer von Mark Brandis sind längst kein Geheimtipp mehr. An der bis heute ungebrochenen Beliebtheit der 31-teiligen Science-Fiction-Jugendbuchreihe, die der leider verstorbene Nikolai von Michalewsky in den 1970er und 80er Jahren schrieb, sind auch die gleichnamigen Hörspiele zu einem nicht unwesentlichen Teil beteiligt. Die Audio-Produktionen hatten von Beginn an ein extrem hohes Niveau und brachten ein eigenes Fan-Klientel hervor, das sich dann wiederum den Romanen zuwandte. Auf ähnlich hohem Niveau bewegt sich auch die soeben bei Panini erschienene Comic-Album-Adaption des ersten Mark Brandis-Romans mit dem Titel Bordbuch Delta VII. 

Die Serie beginnt im Jahr 2119: Die Menschheit hat Raumstationen im Weltall errichtet und erforscht eifrig das Sonnensystem. Auf der Erde selbst herrscht ein fragiler Frieden zwischen den zwei Machtblöcken der Europäisch-Amerikanisch-Afrikanischen Union und den Vereinten Orientalischen Republiken. Auf den bereits kolonisierten Planeten Venus und Mars existieren kleinere Enklaven der Union, der politisch neutrale Mond ist eine Art Zukunfts-Las-Vegas. 

Der Berliner Astronaut Mark Brandis ist Testpilot für neue Raumschiffe der neutralen Venus - Erde Gesellschaft für Astronautik (VEGA). Er und seine Crew sind unter dem Kommando von Commander John Harris für einige Wochen mit dem Prototypen Delta VII unterwegs, einem Raumschiff mit revolutionär schnellem Antrieb, als sie von einer alarmierenden Meldung überrascht werden: Die Organisation Reinigende Flamme hat auf der Erde gegen die Union geputscht und versucht binnen kürzester Zeit ein totalitäres Regime zu errichten. Für Mark Brandisheißt dies, dass er sich entscheiden muss, ob er Befehlen gehorchen oder seinem Gewissen folgen will. Eine Entscheidung für sein eigenes Wohl oder für das, woran er glaubt ... 

Der Berliner Zeichner und Illustrator Michael Vogt erstellte die Comic-Adaption des ersten Mark Brandis-Bandes. Er selbst ist, wie er im Interview mit Panini Comics TV sagt, seit seiner Jugend ein Fan der Weltraumabenteuer von Mark Brandis und war entsprechend begeistert, als er die Genehmigung zur Umsetzung des Plots bekam. Stilistisch wählte der Zeichner für seine Adaption einen Future-Retro-Stil, der sowohl dem SciFi-Aspekt als auch der Entstehungszeit der Romane gerecht wird, was Mode und Designs angeht. 

Die Mark Brandis-Romane entstanden zur Zeit des Kalten Krieges, was auch ihren Inhalt prägt, der immanent Kriegstreiberei, Waffen-Lobbyismus, blinden Fortschrittsglauben, Umweltverschmutzung, Fremdenhass und Totalitarismus thematisiert und kritisiert. Themen, die heute leider wieder nahezu so aktuell sind, wie damals. Vogt war es daher wichtig, dass der Mark Brandis-Comic eine so zeitlose Aktualität widerspiegelt, wie es auch die Romane die Hörspiele tun. Außerdem wollte er für die Fans der Audio-Spiele möglichst passende Bilder zum Ton liefern. Das ist ihm nach Ansicht der Mark Brandis-Kenner auch hervorragend gelungen und viele freuen sich bereits auf die geplante Fortsetzung der Alben-Reihe.