Sonntag, 14. Februar 2016

MEIN EIN, MEIN ALLES ab 25. März im Kino

In MEIN EIN, MEIN ALLES geht es um eine Paarbeziehung und jene glücklichen Momente, die sie durchleben, bevor sie sich gegenseitig zerfetzen. Nach ihrem gefeierten Drama über Pariser Polizisten „Poliezei“, präsentiert Regisseurin Maiwenn erneut einen Film, der unter die Haut geht: das aufwühlende Drama einer leidenschaftlichen Liebe und die Geschichte einer Frau, die nach einer 
verhängnisvollen Beziehung zu sich selbst zurückfindet. 

Mit Emmanuelle Bercot, die für ihre Rolle auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2015 als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde und dem Weltstar Vincent Cassel. Ein Film von Maiwenn Maiwenn merkte, dass es ihr schwer fiel, in einem ihrer Filme glückliche Menschen zu zeigen; alles was sie schrieb wirkte abgeschmackt. Doch es musste echt wirken, denn wie sonst könnte man begreifen, warum sie immer wieder zueinander finden, wie sonst könnte man ihre Neurosen und Konflikte glaubhaft machen, wenn man nicht von ihrer gegenseitigen Liebe überzeugt ist?

Der Charakter von Georgio (Vincent Cassel) ist besonders komplex – auch weil viele seiner harakterzüge im Dunkeln bleiben. Georgio ist ein extrovertierter Restaurantbesitzer, Dandy und Menschenfänger, der wie eine Naturgewalt in den Alltag von Tony (Emmanuelle Bercot) einbricht. Man spürt von Anfang an eine Kluft zwischen diesem Mann und dieser Frau. Tony ist nicht so schön wie die Models, mit denen Georgio gewöhnlich ausgeht, und sie leidet an einem absurden Makel. 

Zwischen den beiden musste etwas sehr Intimes stattfinden, damit Georgio sich in sie verliebte. So wie Tony ihn in dieser Episode mit den Eiswürfeln demaskierte, so musste auch sie ihm ihre geheimste Angst enthüllen. Dadurch treten sie in ein Stadium extremer Vertrautheit ein, in eine Blase einzigartiger Intimität. Doch bald wird der Rausch mehr und mehr zum Absturz. Immer drängender wird Georgieos selbstsüchtiger Freiheitsdrang. Dennoch hatte Tony sich nach der Geburt ihres Babys in den Kopf gesetzt, für ihre Familie und diese leidenschaftliche, verzehrende Liebe zukämpfen. Tony hatte Georgio zu ihrem König erhöht, zu ihrem Ein und Alles.

Aufgrund einer Knieverletzung wird Tony in eine Reha-Klinik eingeliefert, in der die Story durch Rückblenden erzählt wird. Sie vergegenwärtigt sich die Momente ihrer Beziehung und erlaubt ihr eine doppelte Perspektive auf sich und Georgio. Das Knie ist immer auch das Spiegelbild der eigenen Seele. Obwohl physisch und moralisch am Boden, bleibt Tony eine Kämpferin und sie schlägt zurück. Diese Selbstfindung geschieht mittels der Heilung des Körpers.

Darsteller: VINCENT CASSEL, EMMANUELLE BERCOT, LUDOVIC BERTHILLOT